Samstag, 16. Juli 2016

I took a pill in Ibizia ...

Kennt Ihr den gleichnamigen Song von Mike Posner?

I took a pill in Ibiza
To show Avicii I was cool
And when I finally got sober, felt 10 years older
But fuck it, it was something to do.

Wie Ihr wisst, war ich gerade in Ibiza. Was für ein Ort um sich selbst zu suchen, würden die meisten vermutlich sagen. Aber die meisten kennen mich auch nicht. Alle die, die mich kennen, die wissen, dass das einer der ersten Orte sein sollte, wo man mich sucht. Fast mein ganzes Leben lang wurde von Partys bestimmt. Oft beruflicher Natur, aber auch für eine lange Zeit als Teil meiner selbst. Daher lag nichts näher also meine Suche nach mir selbst in Ibiza zu beginnen, auch wenn es für mich der erste Besuch auf der Partyinsel war.

Ich begann schon sehr früh damit mir mein Taschengeld mit Jobs auf den Schützenfesten der Umgebung zu verdienen. Wer nicht weiß, was den ein Schützenfest ist, der sollte einfach mal googeln. Es gehört zu den Dörfern im Norden von Deutschland wie das Rodeo nach Texas. Von den Schützenfesten ging es dann in die einzige Diskothek meiner Heimatstadt Quakenbrück, die es übrigens noch heute gibt (http://www.discothek-flash.de). Dort lernte ich alles was es im Nachtleben an Jobs gab. Vom sogenannten "Springer/Jumper" als demjenigen der die Gläser einsammelt und abwäscht, über den Barkeeper, zum Lightjockey, DJ und natürlich auch die Tür, früher nannte man es auf dem Dorf einfach "Rausschmeisser":)

Nach allen Jobs blieb ich schliesslich bei zwei Tätigkeiten hängen. Zum einem dem DJ mit Schwerpunkt auf Partymusik und Independent und zum anderen der Türsteher. Doch in Quakenbrück hielt es mich nicht lange und so begann von dort aus eine Odysee durch die Clubs von Norddeutschland. Diese führten mich durch Dörfer wie Werlte oder Löningen, in kleiner Städte wie Ost-Hauderfehn, Cloppenburg, Bersenbrück bis hin in die nordeutschen Großstädte wie Osnabrück, Oldenburg, Bremen und letztlich auch nach Hamburg auf die Reeperbahn in das damalige Top Ten (https://de.wikipedia.org/wiki/Top_Ten_Club).

Bekannt geworden und einen Namen hatte ich mir in dieser Szene gemacht, dass ich mehr oder weniger keine Angst hatte und trotzdem entsprechend ruhig und argumentativ agieren kann. Damals gab es keinerlei Ausbildung für diese Berufe und entweder handelte es sich bei Türstehen um brutale Schläger oder Schwätzer die alles totreden konnten. Sagen wir mal, ich denke, dass man mich immer wieder buchte weil ich eine Mischung aus beidem gewesen sein könnte.

Doch der Nachteil wenn Du Deine gesamte Jugend und sogar noch die ersten Jahre meiner Ehe in Clubs, Discos und auf Partys damit verbringst, dass Du Geld verdienst? Du selber machst keine echte Party. Du hast immer ein Auge auf alles und jeden, auch wenn wir die fast 10 Jahre die ich in dieser Szene verbrachte auch viel Spaß gehabt haben.

Nach einigen ruhigeren Jahren in den meine Kinder heranwuchsen und ich versuchte das beste aus meiner relativ chaotischen Ehe zu machen, ergab es sich eines Tages, dass ich die Nase voll hatte vom Ehestreit und Chaos. Ich began also mich in der Berliner Clubszene umzusehen. Quasi ein Neuling und vor allem dieses mal als Gast waren die ersten Gehversuche holprig. Der Rest ist Geschichte und kann Euch von einem der vielen Zeit- und Augenzeugen erzählt werden. Unzählige Partys weltweit folgten. Exxessive, krasse, ruhige, laute, lustige, traurige - Partys aller Art. Ich erinnere mich als ich von 3 Brüdern die auch im Network Marketing tätig sind und ursprünglich aus Südtirol kommen nach Las Vegas eingeladen worden bin, weil ich im Rahmen meiner Aktivität für den OBTAINER über die "3 Musketiere" berichten sollte. Es gab keinerlei Partys auf dem Plan und so sorgte ich dafür, dass über 300 Downliner der drei Brüder auf den VIP Gästelisten in ganz Las Vegas standen und damit meine ich in jedem Club. Was ich eigentlich sagen wollte, ist das es also viele Gründe gibt, warum ich mit meiner Suche nach mir selbst in Ibiza anfange.

Habe ich mich gefunden?

Nun, erstmal zu Ibiza. Man sollte sich die Insel ein bisschen vorstellen wie Las Vegas nur mit Strand und weniger Optionen, dafür aber legendäre Open Air Parties. Man kann in Vegas von 0 Uhr bis 24 Uhr feiern. Das geht in Ibiza nicht. Aber wenn man es darauf anlegt, dann auf alle Fälle von 18 Uhr bis 8 Uhr. Was durchaus eine Menge Zeit ist. Das Preisniveau in Ibiza ist EXTREM HOCH. Beginnend bei den mittelmäßigen Hotels bis zu den normalen Eintrittspreisen die täglich pro Party bei 40-100 Euro liegen, wenn man keine VIP Tische zu hohen fünfstelligen Eurosummen mietet.

Tatsächlich habe ich mich dort nicht gefunden. Aber ich habe einen Teil von mir entdeckt und kennengelernt. Die wildesten Parties sind gefeiert, die krasseste Orgien überlebt und ein kleiner Teil von mir hat immer noch hier und da mit echten Freunden viel Spaß daran es ein wenig zu übertreiben. Aber ansonsten war es doch die Erkenntnis, dass ich wohl weiter suchen muss. An anderer Stelle. Ach ja und ich habe keine Pille in Ibiza genommen. Ich habe eigentlich noch nie irgendwo eine Pille genommen auf einer Party, auch kein Pulver oder kleine Löschblättchen oder getrocknete Pflanzen irgendeiner Art. Aber wenn ich meine Suche nach mir selbst mit einer Textstelle aus dem Song von Mike Posner beenden sollte, weil ich auch so begonnen habe, dann wäre es ganz klar diese Erkenntnis, die am Ende einsam und traurig macht:

But you don't wanna be high like me
Never really knowing why like me
You don't ever wanna step off that roller coaster and be all alone
You don't wanna ride the bus like this
Never knowing who to trust like this

In diesem Sinne werde ich weitersuchen. In Kürze gibt es ein neues Update und einen weitere Erkenntniss. In der Zwischenzeit gilt:

Ich bin nach wie vor auf der Suche nach mir selbst. Wenn Du mich also siehst, dann grüß mich von mir und sag mir wo ich mich finde!!

Euer Michi









Donnerstag, 30. Juni 2016

Womit alles begann

Hallo liebe Leser,

wenn man sich auf die Suche nach einem selber begibt, dann fängt man quasi im Urschlamm an zu suchen. Also in der Kindheit oder sogar davor. Meist finden sich dort immer ein paar Schuldige um von der eigenen Verantwortung für das Leben abzulenken. Die Eltern, die Umstände, das Viertel. Wenn all das so wäre, dann hätte ich niemals erfolgreich werden dürfen im Berufsleben.

Nichts gegen meine Eltern, aber beide sind das Gegenteil von Businesspeople. Aus mir wurde trotzdem was. Auch die Hood in der ich aufwuchs war kein Zuckerschlecken. Sicher, es war nicht das Märkische Viertel in Berlin, aber die Neustadt in Quakenbrück wurde sogar schon besungen und war Thema in einigen Dokumentationen.


Also auch das Viertel war nicht zwingend geeignet für einen Jugendlichen um ein globaler Unternehmer zu werden. Wobei eines hat ein solches MultiKulti-Viertel. Man lernt früh viele Kulturen kennen. Nicht immer gleich sofort lieben, aber dazu später und an einem anderen Tag mehr.

Doch ich kann noch viel weiter zurück gehen, denn Quakenbrück und die Familie Wobbe sind nicht mein Anfang. Geboren wurde ich als Kind einer kroatischen Minderjährigen und eines deutschen Gelegenheitsverbrechers auf der Flucht. Meine leibliche Mutter die zum Zeitpunkt meiner Geburt (1972) noch 17 Jahre alt ist und deren Eltern einen damals eher ungeklärten Gastarbeiterstatus hatten durften und konnten mich wohl nicht behalten. Also deswegen bin ich heute nicht in der Lage im privaten zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen? Bullshit, denn genau das gehört zum NETWORKEN dazu. Nichts anderes mache ich mein Leben lang. Also weder die Tatsache, dass ich adoptiert wurde, noch die Tatsache das ich im falschen Stadtteil groß geworden bin, sind schuld daran, dass ich mich im Laufe der Jahre verloren habe. Ich würde eher sagen, dass ich die Prioritäten falsch gesetzt habe. Um mir dabei sicher zu sein, muss ich ein wenig tiefer ausholen und mir meine Kindheit oder zumindest meine Jugend in der ich wie wir alle angefangen habe, dann eigene Entscheidungen zu treffen, noch einmal vor Augen führen. Das werde ich die nächsten Tage machen. Ich treffe mich auch an diesem Wochenende mit einem (Adoptiv-)eltern, auch um diese Zeit noch einmal zu thematisieren. Was an Gedanken und Erinnerungen dabei rauskommt werde ich hier teilen. Gleichzeitig werde ich dabei auch meine sogenannte "Nazivergangenheit" mit Euch offen teilen. Es ist zwar so, dass diese Zeit nun vor über einem VIERTELJAHRHUNDERT zu Ende ging, aber sie wird ja von diversen Spinnern, Hatern und zumindest ein paar anderen Personen immer wieder aus der verstaubten Ecke geholt um es gegen mich zu verwenden. Damals war ich eben noch Michael Wobbe, aber heute heiße ich zwar Michael Sander, sollte aber schon einen neuen Namen haben, denn mein drittes Leben (eigentlich viertes) beginnt ja gerade ...

Also ich freue mich auf ein Wochenende voller Gedanken und auf ein wenig Entspannung. Die hatte ich übrigens heute auch, als ich mich ein wenig zum grübeln in die urbane grüne Welt der Berliner City zurückgezogen hatte.